Überlebenskampf im Kinderhospiz

Überlebenskampf im Kinderhospiz

Dezember 2021

Massive Teuerung und fehlende staatliche Unterstützung bringen das Kinderhospiz für schwerkranke Kinder zunehmend an den finanziellen Abgrund.

Cipi, ein 1-jähriger Junge, kämpft mit jedem Atemzug. Seine Lungen sind aufgrund einer genetischen Krankheit verschleimt, der Körper von Krämpfen gebeutelt. Seit Wochen verschlechtert sich sein Zustand. Ab und zu kommt die 3-jährige Crina vorbei. Geboren mit einem Herzfehler, wurde sie von ihren Eltern in der Geburtsklinik zurückgelassen. Crina hält seine Hand und singt. Es ist ihre Art, mit schweren Momenten umzugehen. Im Kinderhospiz hat sie gelernt, das Leben zu lieben. Doch ihr Herz ermüdet noch immer sehr schnell, Crina braucht ab und zu Sauerstoff.

Ein Zuhause für die Zeit, die ihnen noch bleibt
Rund 40 Kinder wurden 2021 im Kinderhospiz mit seinen zehn Plätzen betreut. Einige kamen mit ihren Eltern und durften mit ihnen auch wieder nach Hause fahren. Für einige der Kinder ist das Hospiz ihr Zuhause für die Zeit, die ihnen noch bleibt. Viele von ihnen wurden wegen ihrer Krankheit von den Eltern aufgegeben. Waisenhäuser sind mit der Pflege schwerkranker Kinder hoffnungslos überfordert.

Nahe am finanziellen Abgrund
«In diesem Jahr sind Sauerstoff- und Absauggeräte kaum zur Ruhe gekommen», sagt Ortrun Rhein, Leiterin des Hospizes. Dank Spenden aus dem Ausland stehen zum Glück die notwendigen Geräte zur Verfügung. Sorgen bereitet der engagierten Leiterin etwas anderes. «Die Preise für Spezialnahrung stiegen in diesem Jahr um fast 60 Prozent», erklärt sie und denkt an die Kinder, welche auf eine spezielle Sondennahrung angewiesen sind. «Das bringt uns nahe an den finanziellen Abgrund».

Welle der Teuerung
Auch die Strom- und Gaspreise steigen in Rumänien fast unaufhaltsam und bringen eine Welle von weiteren Teuerungen mit sich. Ortrun Rhein weiss nicht, wie lange das Geld noch reicht. Hoffnung auf staatliche finanzielle Unterstützung hat sie aufgegeben. «Wir sind angewiesen Spenden von Privatpersonen, Diakonieverbänden, Kirchgemeinden oder Firmen», sagt Rhein und bedankt sich schon im Voraus für jede noch so kleine Unterstützung. Unser Verein hat diesen Hilferuf gehört und bereits eine erste Spende geschickt.

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