Direkthilfe für Opfer von häuslicher Gewalt

Direkthilfe für Opfer von häuslicher Gewalt

Sommer 2021

Gewalt, Missbrauch, Armut. Es sind mehrheitlich Frauen mit ihren Kindern, welche im «Diakoniehof Schellenberg» Zuflucht und Schutz finden. Sie alle haben Schreckliches erlebt. Sie alle sind durch die sozialen Netze durchgefallen. Staatliche Anlaufstellen für Gewaltopfer gibt es praktisch keine. Strafrechtliche Klagen gegen die Täter, meistens sind es die Ehemänner oder andere Familienmitglieder, sind chancenlos. Darum braucht es private oder kirchliche Einrichtungen, welche sich um die Frauen und ihre Kinder kümmern. Im betreuten Wohnen in Schellenberg bekommen sie eine temporäre Unterkunft, um wieder Fuss zu fassen und Schritt für Schritt ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden.

Verstummt und verstört

Oana* kam mit ihren vier Kindern vor rund einem halben Jahr nach Schellenberg. Ihr Mann hatte sie und die Kinder jahrelang geprügelt. Den ältesten Sohn Florean* nahm er 4 Jahre vor Abschluss der Schulpflicht aus der Schule und schickte ihn zu einem Schafhirten, um Geld zu verdienen. Als die Familie nach ihrer Flucht von Zuhause in Schellenberg ankamen, sprachen die beiden jüngeren Geschwister, 6-jährige Zwillinge, kaum ein Wort. Es brauchte sehr viel Zeit und einfühlsame Zuwendung der Betreuungspersonen, bis sie sich langsam öffneten, Vertrauen schöpften und schlussendlich wieder sprachen.

Leben auf dem Biohof

Wer in Schellenberg in einer Sozialwohnung leben darf, muss auf dem Hof mitarbeiten. Der landwirtschaftliche Betrieb setzt voll und ganz auf Bioprodukte – Gemüse, Obst und Mais. Auch Schafe und Hühner gehören dazu. Für die Kinder ein Paradies, für ihre Mütter eine Chance, sich langsam wieder in einen Arbeitsprozess einzubringen und zu lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.

Ewiges Warten auf Sozialhilfe

Finanziert wird der Diakoniehof Schellenberg von der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Hermannstadt und von privaten Spenden. Bis die Frauen Geld vom Sozialamt bekommen, kann es Monate bis Jahre dauern. Doch ohne Sozialhilfe ist das betreute Wohnen kaum finanzierbar. Darum hat sich unser Verein entschlossen, durch Spenden aus der Schweiz Direkthilfe zu leisten, damit die Mütter und ihre Kinder eine Chance haben, den Weg zurück in ein eigenständiges Leben zu schaffen.

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